Tauchsafari Ägypten | Juli 2025
Ein Abenteuer unter Wasser
Die endlose Weite des Roten Meeres, das tiefe Blau, das in der Sonne glitzert, und darunter eine Welt voller Farben, Leben und Stille – unsere Tauchsafari durch Ägyptens spektakulärste Tauchspots war mehr als nur ein Urlaub. Es war eine Reise in eine andere Welt.
Organisiert wurde die Safari von Dive Delta Tauchsport, einem erfahrenen Anbieter mit Leidenschaft für das Tauchen. Untergebracht waren wir auf der Omneia Spirit, einem modernen und hervorragend ausgestatteten Safariboot, das keine Wünsche offen ließ – sowohl über als auch unter Wasser.

Tag 1 – Anreisetag & Einschiffen
Am 3. Juli ging es los: Anreise von München nach Hurghada und Transfer zum Hafen, wo uns bereits die Omneia Spirit erwartete. Nach dem Einchecken hieß es erst einmal: Kabine beziehen, Gepäck verstauen und ankommen. Die Stimmung an Bord war angenehm ruhig, das erste Kennenlernen entspannt.
Am Abend genossen wir ein gemeinsames Abendessen, lernten die Crew und die anderen Gäste etwas näher kennen. Anschließend wurde gemeinsam das Tauchequipment aufgebaut und auf Funktion geprüft – die Guides standen uns dabei jederzeit hilfsbereit zur Seite – und langsam wuchs die Vorfreude auf das, was uns in den kommenden Tagen erwarten würde.
Tag 2 – Start und erstes Abtauchen
Nach einer ruhigen ersten Nacht an Bord und etwas langwieriger Freigabe durch den Hafenmeister legte das Schiff ab. Während der Fahrt zum ersten Tauchplatz wurden wir mit einer Sicherheitseinweisung vertraut gemacht, inklusive Test-Feueralarm und kompletter Bootsführung.
1. Tauchgang – Ras Disha
Ras Disha – ruhig, übersichtlich und dennoch abwechslungsreich. Der Tauchplatz liegt südlich von Hurghada und bietet flache Sandflächen und Seegraswiesen, die sich perfekt zum Einchecken und Tarieren eignen. Der erste Tauchgang diente dem Ankommen – körperlich wie mental. Die Bedingungen waren meist sehr ruhig, mit kaum Strömung und guter Sicht – perfekt, um entspannt in die Unterwasserwelt des Roten Meeres einzutauchen.
Die Unterwasserwelt präsentierte sich farbenfroh und voller Leben: Zwischen vereinzelten Korallenblöcken schwebten dichte Schwärme von Glasfischen und sorgten für faszinierende Lichtspiele. Anemonenfische – kaum größer als eine Kinderhand und einfach zum Verlieben – lugten neugierig aus ihren schützenden Anemonen hervor. Auch die Vielfalt an Rifffischen ließ kaum Wünsche offen: Masken-Falterfische, Rotfleck-Falterfische und elegant gezeichnete Mondsichel-Falterfische zogen gemächlich ihre Bahnen. Besonders eindrucksvoll: der Rotfeuerfisch – schön, aber mit Respekt zu betrachten. Röhrenschwämme und eine gemächlich gleitende Seewalze rundeten das eindrucksvolle Unterwassererlebnis ab. Ein Tauchgang, der zeigt, wie lebendig und vielfältig das Riffleben wirklich ist.
2. Tauchgang – Panorama Reef Nord
Panorama North beeindruckt mit einer abwechslungsreichen Topografie: majestätische Steilwände, sanft abfallende Riffkanten und lebendige Korallengärten prägen das Bild. Bereits beim Abtauchen bot sich ein faszinierender Anblick. Zu den ersten Sichtungen zählten elegante schwarze Federsterne, eine Pilgermuschel und neugierige Flötenfische, die mit ihren langen, schlanken Körpern durchs Wasser glitten.
Ein Blaupunkt-Stachelrochen wirbelte am Meeresboden, während sich ein Großaugen-Riffbarsch schüchtern unter einer Koralle versteckte. Ein ganz besonderes Erlebnis war gleich zu Beginn die Begegnung mit einem Stülpmaul-Lippfisch – ein eher seltener Anblick. Mit seiner markanten Kopfform und dem außergewöhnlichen Erscheinungsbild war er definitiv eines der Highlights dieses Tauchgangs. Ein abwechslungsreicher Spot, der sowohl optisch als auch in Sachen Artenvielfalt einiges zu bieten hat.
Tag 3 – Magie am Elphinstone
Nach einem erlebnisreichen ersten Tag ging es über Nacht weiter Richtung Elphinstone – eine rund 16-stündige Überfahrt. Das Meer war gnädig: Die Fahrt verlief ruhig und angenehm, ideal zum Ausruhen. Bereits um 5:30 Uhr wurden wir geweckt – noch leicht verschlafen, aber voller Vorfreude. Denn um 6 Uhr stand schon das erste Briefing des Tages an. Ein früher Start für die nächsten Abenteuer!
3. & 4. Tauchgang – Elphinstone
Kaum war das Briefing um 6 Uhr vorbei, ging es auch schon los – ein Early Morning Dive am Elphinstone Reef (Abu Hamra). Die Erwartungen waren hoch, und sie wurden nicht enttäuscht: Direkt zu Beginn der erste Höhepunkt – ein Hammerhai! Auch wenn die Kamera zu spät kam, bleibt dieses seltene Erlebnis unvergessen. Doch auch abseits dieses Highlights hatte Elphinstone viel zu bieten: Eine beeindruckende Riesenmuräne ragte majestätisch aus einem farbenfrohen Riffvorsprung. Titan-Drückerfische sorgten für Abwechslung – erst neugierig und verspielt, später dann doch mit der für sie typischen Angriffslust.
Beim zweiten Tauchgang folgte ein weiteres Highlight: Eine Meeresschildkröte zog in aller Ruhe ihre Bahn – ein friedlicher und berührender Moment, der das Taucherherz höherschlagen ließ. Zwischen spannenden Felsformationen, wimmelndem Fischleben und überraschenden Begegnungen zeigte sich Elphinstone von seiner besten Seite – lebendig, wild und wunderschön.
5. & 6. Tauchgang – Shaab Shouna
Der fünfte Tauchgang führte durch sanfte Korallengärten, die – trotz etwas eingeschränkter Sicht – mit lebendigem Riffleben überzeugten. Neben den „üblichen Verdächtigen" gab es spannende Neuentdeckungen: ein ganzer Schwarm Rotzahndrückerfische, ein gekritzelter Feilenfisch, ein imposanter Riesenkugelfisch sowie ein Arabischer Scheinschnapper. Besonders schön: die Begegnung mit einer Schildkröte und zwei Schiffshalter.
Nach Sonnenuntergang wurde es dann magisch: Beim sechsten Tauchgang, dem ersten Nachttauchgang dieser Tour, erwachte das Riff erneut – geheimnisvoll und leise. Trotz sedimentreicher Sicht entfaltete sich eine faszinierende Welt: Ein Igelfisch begleitete uns ein Stück, Federsterne bewegten sich in der Strömung, und mehrere Feuerfische schwebten lautlos durchs Dunkel. Die Highlights der Nacht: eine friedlich schlafende Schildkröte in einer geschützten Riffspalte (leider selbst kein Foto oder Video davon gemacht) sowie eine stattliche Flankenkiemer-Schnecke. Zu guter Letzt noch ein echter Glücksmoment – eine anmutige Spanische Tänzerin mit ihrem flammend-roten Farbspiel.
Nach diesem besonderen Erlebnis ging es über Nacht weiter Richtung Brother Islands – mit Vorfreude auf das nächste große Kapitel.
Tag 4 – Zwischen Wellen und Widerstandskraft
Die Überfahrt zu den Brother Islands war alles andere als sanft: hoher Wellengang, starke Schaukelei. Trotzdem ließ ich mir den ersten von drei geplanten Tauchgängen nicht nehmen. Doch bereits unter Wasser schlug die Seekrankheit gnadenlos zu. Noch vor dem Auftauchen wurde mir übel – mit allem, was dazugehört. Ja, das sprichwörtliche Fischefüttern fand tatsächlich unter Wasser statt. Ein unvergesslicher Moment – wenn auch aus den falschen Gründen.
Nach dem Auftauchen war dann endgültig Schluss. Der restliche Tag: Liegen, ruhen, regenerieren. Während die Anderen noch zwei weitere Tauchgänge genossen, kämpfte ich gegen Schwindel und Magen. Tauchen kann manchmal eben auch ganz schön demütig machen. Aber: Morgen ist ein neuer Tag – und das Abenteuer geht weiter.
7. Tauchgang – Little Brother
Little Brother begeisterte vom ersten Moment an: ein wunderschön bewachsenes Riff, voller Leben. Die Sicht war hervorragend, was die Farben der Korallen und die Vielzahl an Fischen noch eindrucksvoller wirken ließ. Mit einer maximalen Tiefe von 39 Metern war es ein anspruchsvoller, aber lohnenswerter Tauchgang. Überall tummelte sich Fisch – ein wahres Spektakel in Bewegung und Farbe. Und dann das absolute Highlight: mein erster Longimanus (Weißspitzen-Hochseehai)! Zwar etwas weiter draußen im Blauwasser, doch seine elegante Silhouette war deutlich zu erkennen – ein beeindruckender Moment, der lange nachwirkt. Ein Tauchplatz, der zwar „Little" heißt, aber ganz groß in Erinnerung bleibt.
Gegen Abend ging es mir zum Glück wieder besser – gerade rechtzeitig, um den traumhaften Sonnenuntergang an Deck zu genießen. Ein stiller, goldener Abschluss für einen ereignisreichen Tauchtag.
Tag 5 – Von Little Brother zu Big Brother: Ein Tag voller Kontraste
Der nächste Morgen brachte nicht nur einen wunderschönen Sonnenaufgang sondern auch meine Rückkehr ins Wasser. Nach einer erholsamen Nacht fühlte ich mich endlich wieder fit und bereit für den Early Morning Dive am Little Brother. Im Anschluss ging die Fahrt weiter zum großen Bruder – Big Brother Island, berühmt für seine Steilwände und historischen Wracks. Hier habe ich zwei der drei angebotenen Tauchgänge mitgemacht – und sie waren spektakulär.
8. Tauchgang – Little Brother
Das Riff zeigte sich erneut von seiner schönsten Seite: fantastische Sicht, quirliges Fischleben und eine wunderschöne Landschaft aus Weichkorallen. Zwischen den Korallen tauchten immer wieder kleine Überraschungen auf – von versteckten Rifffischen bis hin zu Wimpelfisch-Schwärmen. Das Zusammenspiel aus Farben & Leben machte diesen Early Morning Dive zu einem stimmungsvollen Erlebnis. Ein würdiger Abschluss für diesen „kleinen", aber eindrucksvollen Tauchplatz – Little Brother bleibt definitiv groß in Erinnerung.
9. & 10. Tauchgang – Big Brother
Zunächst standen zwei Boot-zu-Boot-Tauchgänge am Big Brother an – Ziel: die sogenannten „Hobbit-Hügel", eine faszinierende Riffstruktur mit sanft gewölbten Formationen. Eine leichte bis mäßige Strömung machte die Tauchgänge zwar etwas fordernder, aber insgesamt gut machbar – und absolut lohnenswert.
Im tiefen Blau rund um das Riff tummelte sich erneut erstaunlich viel Fisch. Und doch hatte dieser Spot seine ganz eigene Stimmung: ruhig, weit, fast ein wenig mystisch. Zwischen neugierigen, angstfreien Flötenfischen und imposanten Zackenbarschen zeigte sich dann das erste große Highlight des Tages – meine erste Sichtung eines Napoleon-Lippfisches! ruhig und gemächlich glitt er an uns vorbei. Neben farbenprächtigen Weichkorallen sorgten auch andere Korallenformationen für Abwechslung – spannend geformt und voller Leben.
Kurz vor dem zweiten Tauchgang wartete dann schon die nächste Überraschung: Ein Longimanus (Weißspitzen-Hochseehai) kreiste neugierig ums Boot, noch bevor wir überhaupt ins Wasser gingen – Gänsehautmoment inklusive. Unter Wasser setzten sich die Highlights fort: Anemonenfische zeigten sich ebenso wie ein seltener Rotmeer-Doktorfisch. Aber DER WOW-Moment kam zum Schluss: Während des Sicherheitsstopps näherte sich erneut der Longimanus – langsam und immer mit Abstand. Ein perfekter Abschluss für einen ohnehin schon großartigen Tauchtag.
Doch es war noch nicht ganz vorbei…
11. Tauchgang – Numidia Wreck
Mein absolutes Highlight – nicht nur des Tages, sondern der gesamten Safari – war ohne Frage der letzte Tauchgang des Tages: das Wrack der Numidia. Schon beim Abtauchen war klar, dass dieser Spot etwas Besonderes ist. Eine sanfte Strömung sorgte für fantastische Sichtverhältnisse – glasklares Wasser, leuchtende Farben, eine fast surreale Atmosphäre. Und dann lag es da: mein erstes Wrack, eingebettet in das tiefe Blau, prachtvoll bewachsen und voller Leben. Ich war vom ersten Moment an fasziniert. Die metallene Struktur war überwuchert und unzählige Rifffische tummelten sich dort.
Als ich schließlich durch das Wrack tauchte, schwebte plötzlich ein Gelbflecken-Igelfisch direkt vor mir – perfekt in Szene gesetzt, als wäre er nur für diesen Moment dort. Ich konnte mich kaum sattsehen – überall gab es Details zu entdecken, Farben, Formen, Lichtspiele. Einfach überwältigend. Zum Abschluss des Tauchgangs ging es noch ein Stück entlang des Riffs, wo wir die wenigen, letzten Überreste der Aida entdecken konnten.
Nach einem eindrucksvollen Tauchtag hieß es am Abend: Anker lichten. Da der Leuchtturmwärter uns leider keine zweite Nacht bei den Brothers genehmigte, ging es nach Sonnenuntergang wieder Richtung Norden – mit einem Kopf voller Bilder und einem Herzen voller Dankbarkeit für diesen Tag.
Tag 6 – Farbenpracht & Nachtleben
Die Nachtfahrt war erneut bewegt, der Seegang machte sich deutlich bemerkbar. Doch mit etwas Vorbereitung (und der richtigen Medikation) war es diesmal zum Glück gut auszuhalten.
Der Morgen begann etwas ruhiger, das vertraute Schaukeln des Bootes in Kombination mit dem Sonnenaufgang am Horizont sorgte für eine ganz eigene, friedliche Stimmung. Ein letzter voller Tauchtag stand bevor – zunächst zurück an einem bekannten Riff, aber mit einer neuen Perspektive. Von dort aus ging es weiter zu den Tauchplätzen Abu Kafan und schließlich nach Tobia 4. Es war ein Tag mit neuen Eindrücken, besonderen Momenten unter Wasser und dem ersten Hauch Abschiedsstimmung in der Luft.
12. Tauchgang – Panorama Reef South
Der erste Tauchgang des Tages führte uns zur Südseite des Panorama Reefs – und was für ein Auftakt das war! Die Landschaft unter Wasser war traumhaft: sanft abfallende Riffkanten, wunderschön bewachsene Korallenflächen und überall Leben. Schon kurz nach dem Abtauchen war klar: Das hier ist Anemonen-Fisch-City. In unzähligen Anemonen tummelten sich ganze Kolonien dieser kleinen, mutigen Clowns – wuselnd, neugierig, absolut fotogen. Aber auch Muränen und Feuerfische zeigten sich wieder von ihrer schönsten Seite. Zwischen all dem Trubel begegnete uns dann ein besonders friedlicher Moment: Eine echte Karettschildkröte, die ganz in Ruhe ihr Frühstück genoss, ließ sich durch unsere Anwesenheit nicht im Geringsten stören.
Ein rundum schöner Tauchgang, der durch die besondere Kombination aus quirligem Leben und landschaftlicher Schönheit in Erinnerung bleibt. Auf dem Weg zum nächsten Tauchplatz dann ein weiteres Gänsehaut-Erlebnis: Plötzlich begleiteten uns mehrere Delfine, die vor und neben dem Boot auftauchten und eine Weile mit uns mitschwammen.
13. Tauchgang – Abu Kafan
Abu Kafan – ein Riff, das seinem Namen „Vater der Tiefe" alle Ehre machte. Die Steilwand fiel fast senkrecht ab und war überzogen mit leuchtenden Weichkorallen und Gorgonien. Tiefe Spalten und ein kleiner Canyon luden zu neugierigen Blicken und Kameraeinsätzen ein. Selbst bei einer Maximaltiefe von 37 Metern blieb die Sicht klar, die Farben intensiv. Die Strömung war spürbar, aber beherrschbar, und verlieh dem Tauchgang eine angenehme Dynamik. Zwischen Überhängen und kleinen Höhlen fanden sich immer wieder überraschende Fotomotive – ein Ort, der Tiefe mit Detailreichtum verbindet.
14. Tauchgang – Tobia 4 – Night Dive
Zurück im flacheren Wasser – aber von Langeweile keine Spur. Der Nachttauchgang bei Tobia 4 überraschte mit Farben, Leben und einer fast surrealen Vielfalt: Muränen, blaue Kofferfische, auffallend viele Feuerfische (fast schon aufdringlich), ein Krebs, der sich in seine Höhle zurückgezogen hatte, sowie Federsterne, Rotmeer-Feuerseeigel, Nadel-Seeigel, Federwürmer eine Spanische Tänzerin, unterschiedlichste Korallen … Und als wäre das nicht schon filmreif genug, tauchte auch noch der Imperator-Kaiserfisch auf – ein Moment wie aus Star Wars, nur unter Wasser.
Ich war so geflasht von diesem Tauchgang, dass ich gar nicht gemerkt habe, wie lange ich unter Wasser war – über eine Stunde – und selbst danach hatte ich noch gut 80 bar Luft im Tank. Ein echtes Highlight, das mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Tag 7 – Abschied in Blau
Die letzte Nacht an Bord war ruhig – ein sanftes Schaukeln begleitete uns auf dem Weg weiter nach Norden. Im Morgengrauen erreichten wir den finalen Tauchplatz unserer Reise: Small Giftun – Police Station. Zwei letzte Tauchgänge standen am Vormittag noch auf dem Programm – der letzte Blick in die faszinierende Unterwasserwelt, die uns in den letzten Tagen so viel geschenkt hatte. Danach hieß es: Ausrüstung waschen, Sachen packen, abrechnen und allmählich Abschied nehmen.
15. & 16. Tauchgang – Small Giftun – Police Station
Der letzte Tauchtag begann, wie so viele zuvor: mit einem Early Morning Dive, der uns noch einmal tief in die Schönheit des Roten Meeres eintauchen ließ. Small Giftun präsentierte sich von seiner besten Seite – als würde sich das Meer noch einmal richtig ins Zeug legen, um einen würdigen Abschluss zu schaffen.
Schon beim Abtauchen zogen uns die großen Seefächer mit ihrer filigranen Pracht in den Bann. Zwischen ihnen ließ sich ein Zebrakaiserfisch blicken – selten und wunderschön. Auch ein Stülpmaul-Lippfisch kreuzte erneut unseren Weg, diesmal in aller Ruhe und perfekt ins Licht gerückt. Und dann, fast als hätte sich der Kreis geschlossen, tauchte noch ein Napoleon-Lippfisch auf – ein echter Charakterfisch.
Der zweite und letzte Tauchgang der Safari hatte es dann noch einmal richtig in sich. Es war fast, als wollte das Riff „Tschüss" sagen – mit Stil. Gleich mehrere Muränen zeigten sich, teils frei schwimmend, teils tief in Korallen versteckt – eine regelrechte Muränen-Invasion. Dazu Blaupunktrochen, ein auffälliger Spiegelfleck-Lippfisch und – zum krönenden Abschluss – ein Skorpionfisch, perfekt getarnt, doch unverkennbar.
Ein Abschied, der schwerfiel – aber schöner hätte man sich das Finale kaum wünschen können.
Während das Boot Kurs auf Hurghada nahm, dorthin, wo alles begonnen hatte, nutzten wir die letzten Stunden an Bord, um in der Sonne zu liegen, Fotos zu tauschen, Erinnerungen Revue passieren zu lassen – und leise „Auf Wiedersehen" zu sagen zu einer Woche, die mehr war als nur Tauchen.
Fazit
16 Tauchgänge, 832 Minuten unter Wasser – unzählige Eindrücke, Erinnerungen und Gänsehautmomente. Trotz einer Seekrankheitspause war diese Tauchsafari eine der eindrucksvollsten Erfahrungen meiner bisherigen Tauchlaufbahn. Die Vielfalt der Spots, die Sichtweiten, die Wracks und die Tierwelt – alles war wie aus einem Tauchtraum.
Ehrlich gesagt war ich anfangs etwas skeptisch, ob mir das Leben auf engstem Raum mit lauter fremden Menschen wirklich liegt. Doch schon nach kurzer Zeit war klar: Es passt. Die Gruppe war angenehm, der Umgang respektvoll und herzlich – eine Atmosphäre, in der man sich sofort wohlfühlen konnte.
Ein großes Lob geht an Dive Delta Tauchsport für die hervorragende Organisation und an die Crew der Omneia Spirit für einen rundum gelungenen Trip – auch, als es nicht nach Plan lief. Aufgrund eines Motorschadens konnte Daedalus leider nicht angefahren werden. Doch die Guides und Crew reagierten professionell und flexibel: Stattdessen wurden uns bestmögliche Alternativen geboten – und diese wussten absolut zu überzeugen. Ein ganz besonderer Dank gilt den Diveguides Sonja, Hema und Ibra, die mit viel Erfahrung, Ruhe und Humor für Sicherheit, erstklassige Briefings und abwechslungsreiche Tauchgänge sorgten. Jeder Tauchplatz wurde mit fundiertem Wissen und klarer Kommunikation vorbereitet – man fühlte sich stets bestens betreut.
Auch kulinarisch ließ die Safari keine Wünsche offen: Täglich frisch gekocht, mit viel Liebe zubereitet, und abends oft ein vollständiges Drei-Gänge-Menü – Genuss auf hoher See. Die Crew war jederzeit freundlich, hilfsbereit und präsent – ohne je aufdringlich zu wirken.
Die letzte Nacht verbrachten wir – aufgrund des technischen Defekts – nicht wie geplant auf dem Boot, sondern in einem Hotel in Hurghada. Auch diese Umstellung verlief reibungslos und war vom Veranstalter bestens organisiert.