Herausforderung angenommen
Heute vor einer Woche kam die alles verändernde Diagnose. Krebs. Ist nach wie vor noch nicht greifbar und reell. Die letzten Tage waren eine emotionale Achterbahnfahrt. Von „es geht mir gut“ über „ich gebe mich selbst auf“ bis hin zu Heul-Attacken war alles mit dabei.
Am Sonntag hatte ich Besuch von drei meiner Freundinnen. Obwohl ich kurz davor war, das Ganze abzusagen. Die Ablenkung tat mir aber so gut. Klar, war „das“ auch ein Thema, aber nur für einen kurzen Moment. Und für diese 2 Stunden war es so, als gäbe es dieses Scheißding gar nicht. Und am Abend haben mich die Gefühle dann total überrannt. Es ging gar nichts mehr.
Der Montag lief so vor sich hin. Von der Couch in die Küche, in den Keller, hoch ins Bad, sinnlos umhergeirrt. Ich wollte mich irgendwie bewegen, aber ich konnte nicht. Ist ja nicht so, dass wir einen kleinen „Fitnessraum“ im Keller haben. Nicht viel, aber ausreichend um sich fit zu halten. Wäre da nur nicht diese Blockade. Dieser Schweinehund. Dieses Selbstmitleid und was weiß ich noch alles.
Innerer Schweinehund: 0 - Melli: 1
War vorhin 30 Minuten auf dem Crosstrainer. Ich bin fix und alle. Habe gekämpft. Gegen mich, mit mir und gegen das Arschloch in meiner Brust! Als würde es sich dagegen wehren. Habe es angeschrien! Denn das Ding kann mich mal! Es soll sich vom Acker machen!
Ab morgen beginnt das sog. „Staging„. Zuerst mit einem Knochenszintigramm. Davor hab ich ehrlich gesagt ziemlich große Angst. Auch wenn es wohl eine „Standard-Prozedur“ bei Brustkrebs-Patienten ist. Das Ganze soll ca. 4-5 Stunden dauern. Mein Mann holt mich dann ab, da ich nach dieser Untersuchung Kontakt mit Schwangeren und Kleinkindern meiden soll. Das ist in der Stadt und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln eher schwierig. Am Donnerstag geht es dann weiter mit einem CT und die Clipmarkierung wird gesetzt. Mal sehen, wie es mir danach so geht….