EC Halbzeit – YEAH!
Zyklen 1 – 4 (3-wöchentlich)
Zyklen 5 – 8 (wöchentlich)
Der 11. März: Für mich ein sehr emotionaler Tag, denn vor 2 Jahren ist mein Papa völlig unerwartet verstorben. Ich denke viel an ihn und irgendwie kommt es mir manchmal so vor, als wäre es erst gestern passiert. Eine sehr traurige und anstrengende Geschichte, die bis heute noch nicht nicht abgeschlossen ist, leider.
11.03.2020: Die zweite Chemo stand an. Bisserl mulmig war mir schon, denn das letzte Mal hat es ziemlich viel Zeit und Kraft gekostet, bis ich das körperlich verarbeitet hatte. Aber: Ich war gut gelaunt und optimistisch. Bleibt einem ja nix anderes übrig. Das Arschloch muss weg. Jetzt. Gleich. Sofort. Für Immer!
7:00 Uhr: Der Fahrdienst war zu früh. Fast eine ganze Stunde. Das hat mich irgendwie gestresst. Aber an sich war es nicht verkehrt, denn die Straßen waren voll und so war ich überpünktlich. Nur dass diesmal alles andere nicht pünktlich war. Musste ewig warten. Blut wurde nochmal abgenommen und gecheckt, denn die waren die letzten Tage ja eher nicht so prickelnd. Nach 30 Minuten soll das Ergebnis da sein und dann geht es zur Onkologin und der Port wird angestochen.
Davor hatte ich aber noch einen Termin im Brustzentrum. Ich habe mir ein Leberwickel-Set bestellt und es wurde mir dann dort gezeigt, wie ich es zu Hause richtig anwenden kann. Das war mega entspannend. Mit Musik, die Liege hat leicht zum Sound vibriert, das Licht gedämmt. Da wäre ich am liebsten geblieben, wenn da nicht die Chemo gewesen wäre…
Also, nach einer verkürzten Leberwickel-Session (30 Minuten, normaler Weise dauert das 1 Stunde) wieder rüber in die Frauenklinik in den Warteraum. Dieser war sehr voll, die Luft zum Schneiden. Kurz gewartet und schon ging es los. Mit der Onkologin die Nebenwirkungen vom letzten Mal, die Thrombose im Arm und die irgendwie nicht so toll verheilende Narbe von der Port-OP besprochen. Diese soll ich mir nach der Chemo nochmal anschauen lassen. Dann wurde der Port angestochen, auf Funktion getestet – läuft. Und dann mit meinem Behandlungsordner zu den Chemoschwestern.
Nachdem die Übelkeit das letzte Mal unerträglich war, hab ich dieses Mal ein anderes Medikament bekommen. Tablette geschluckt und jetzt eine Stunde warten. Aber: Ich hatte sehr nette Gesellschaft. Mein Schwager, also der Mann von Flo’s Schwester ist Arzt im Rechts der Isar und hat mich besucht. Er hatte auch ein kleines Geschenk von Flo’s Schwester für mich dabei. So sind wir zusammen in die Caféteria gegangen und haben bisserl gequatscht. Als er dann wieder auf Station gegangen ist hab ich mir einen Tee und einen Obstsalat bestellt und es mir gemütlich gemacht. Und das Geschenk ausgepackt! Voll das coole T-Shirt!!! Das zieh ich doch gleich bei der nächsten Chemo an!
Irgendwie war heute alles so entspannt – inklusive mir. Die Stunde Wartezeit ist schnell vergangen. Wieder zurück durfte ich auf dem Stuhl platz nehmen und die Infusionen wurden vorbereitet. Ich hatte gute Musik dabei und nebenbei musste ich noch einen Fragebogen ausfüllen, da ich bei einer Studie teilnehme. Und das Beste – ich hab sogar Mittagessen bekommen. War jetzt nicht der Knaller aber für Krankenhausessen ganz gut! Gegen 13:30 Uhr war alles überstanden und ich wurde „entlassen“. Bin dann noch in die Radiologie. Da wurde die Port-Narbe nochmal gründlich angeschaut und versorgt. Schaut schon ganz gut aus, ist aber noch nicht ganz verheilt. Und das nach mehr als 4 Wochen!!! Naja, dauert jetzt halt einfach länger… Gegen 15 Uhr war ich dann endlich zu Hause.
Noch geht es mir gut und ich hoffe, dass es so bleibt. Ich bin ganz optimistisch 🙂