Allergischer Schock

Allergischer Schock

Es gibt so Tage, die kann man getrost in die Tonne treten (eigentlich gilt das für das gesamte Jahr 2020)!

Die erste Chemo mit Pacli und Carboplatin vor zwei Wochen hatte ich vermeintlich gut überstanden. Erstmal keine Nebenwirkungen, bis es dann mit voller Wucht eingeschlagen hat. Knochenschmerzen, Muskelschmerzen, nicht durchgehend, eher wie elektrische Impulse oder eine Welle. Der Schmerz kam von oben nach unten, von rechts nach links durch den gesamten Körper. Bewegung war teilweise nur schwer möglich, Ibuprofen war mein bester Freund. Linkes Ohr rot und geschwollen und die Lymphknoten am Hals linke Seite auch. Im Krankenhaus angerufen. Wurde einbestellt. Blutwerte waren scheiße, insbesondere die Leberwerte. Die waren teils (und sind es immer noch) um das sechsfache erhöht. Lebersono sagt leichte Fettleber. Kann man nix machen, geht irgendwann von alleine wieder weg – hoffentlich. Supi. Unterhautentzündung im linken Ohr, das bedeutete 5 Tage Penicillin. Noch eine Tablette mehr, eh schon wurscht. Chemo für letzte Woche wurde abgesagt.

Nach dieser Woche Zwangspause sollte es dann gestern mit Pacli/Carbo Nr. 2 weitergehen. Bisserl mulmig war mir schon aber mei, hilft ja nix. Die Vormedikation (Fenistil, Kortison) lief gut durch. Mit der Pacli-Infusion war dann aber nach 20 Minuten schluss. Schwere allergische Reaktion. Ende Gelände – aus die Maus. Kaum das „Entschuldigung, ich glaube ich bekomme keine Luft mehr“ ausgesprochen, waren Schwestern und Ärzte schon da und haben mich versorgt.

Das, was da im Körper passiert ist, war grausig. Das will man nicht, das sollte keiner erleben müssen. Angefangen hat es mit Atemnot, dann ging es los mit plötzlicher, ziemlich heftiger Übelkeit, gefolgt von sehr starken Kopfschmerzen. Kurz darauf fing es mit den Rückenschmerzen an, als würde jemand versuchen mich in zwei Stücke zu brechen. Dazu noch unerträgliche Bauchkrämpfe. Haben mich an den Wehenschmerz vor 17 Jahren erinnert. Auch wenn alles ganz schnell ging, und die entsprechenden Medikamente sofort gespritzt wurden, hat es sich wie eine Ewigkeit angefühlt. Die Chemo wurde somit abgebrochen und ich musste noch ne ganze Weile zur Beobachtung bleiben.

Schöner Scheiß und ganz blöd für das Hirn. Das Kopfkino läuft auf Hochtouren. Wächst der Scheißkrebs jetzt wieder? Breitet er sich aus? Ich könnte heulen und kotzen zugleich! Ach ja, und weil das noch nicht genug war und mein Körper anscheinend momentan bei jedem Mist „Hallo, hier, ich!“ schreit, hab ich noch einen Harnwegsinfekt obendrauf = Antibiotika. Hurra.

So ganz spurlos ging das Ganze dann auch nicht an mir vorbei. Hier – völlig ungefiltert – ein Foto gestern und heute, einen Tag danach:

Nächste Woche dann ein neuer Versuch, mit einem anderen Medikament (nab-Pacli), das wohl verträglicher sein soll und KEINE allergische Reaktion mit sich bringen soll. Dann geht es dem verf**** Scheissdrecksarschlochwichserblödpimmelkrebs weiter an den Kragen!