Informatives: Das Portsystem

Informatives: Das Portsystem

Heute möchte ich euch den Portkatheter bzw. das Portsystem vorstellen. Dieser „Port“ wurde mir ja zu Beginn der Therapie bzw. bevor es mit der Chemo los ging eingesetzt.

Wiki – Was ist ein Portkatheter?

Der Portkatheter bzw. das Portsystem (von lateinisch porta, „Pforte“) ist ein unter der Hautoberfläche liegender (subkutaner), dauerhafter Zugang zum venösen Blutkreislauf.

Ein Portkatheter besteht aus einer Kammer, die Port genannt wird und mit einer dicken Silikonmembran versehen ist, sowie einem angeschlossenen Schlauch, der als zentralvenöser Katheter dient und durch eine Vene geführt wird, so dass sein offenes Ende kurz vor dem rechten Vorhof des Herzens zu liegen kommt. Die Kammer kann entweder aus Titan, Edelstahl, Keramik, Kunststoff oder aus einem Verbundwerkstoff der vorgenannten Materialien bestehen. Der Portkatheter wird im Rahmen eines operativen Eingriffs implantiert.

Durch perkutanes Einstechen mit einer Kanüle durch die Silikonmembran in die Kammer wird bei der Hauptanwendung der Zugang zum Blutkreislauf hergestellt. Über die in der Portkammer liegende Kanülenöffnung kann nun ein Medikament oder eine Zubereitung per Infusion dem Blutstrom zugemischt werden oder unter Beachtung der besonderen Gegebenheiten eines Port-Katheters auch Blut entnommen werden. (Quelle: Wikipedia)

Mein „Porti“

So schaut das Teil also aus. Mein “Porti”, mein treuer Begleiter. Er musste zusammen mit der Kackstelze gehen. Ich bin nicht traurig darüber. Aber dankbar, dass er bei mir war. Dank ihm und durch ihn konnten die Medikamente venenschonend in meinen Körper gepumpt werden. Es gab – abgesehen von der Thrombose – nie Komplikationen. Er hat immer einwandfrei funktioniert. Und gestört hat er mich auch nie. Es sah wohl nur etwas eklig aus mit der Beule am Arm (fanden Andere irgendwie – mir war es sowas von egal).

Es gibt unterschiedliche Stellen wo ein Port gelegt werden kann. Ich kenne zwei: Oberkörper, irgendwo am Brustbein (korrigiert mich bitte, wenn ich falsch liege) und am Unterarm. Immer auf der gegenüberliegenden Seite des Tumors. Bei mir war es die linke Brust also bekam ich den Port rechts. Und bei mir war es der Unterarm. Mit örtlicher Betäubung. Würde ich so nicht mehr machen. War, dank Rollvenen, eine unschöne Erfahrung mit viel blau-grün-lila am Ende. Und statt angesetzten 20-30 Minuten waren es dann 1,5 Stunden.

Wie auch immer, auf dem Bild rechts habe ich mal aufgemalt, wie ungefähr der Port bei mir gelegen ist.

Der Eingriff – aus dem Erinnerungsprotokoll:

Zuerst haben sie mit einer gefühlt ziemlich langen und dicken Nadel eine passende Vene gesucht. Wenn sie nicht gerade wegrutschen geht das wohl ziemlich schnell. Deshalb erfolgte diese Prozedur bei mir komplett unter Ultraschall. Dann wird der Katheter in die Vene geschoben. Das wiederum habe ich überhaupt nicht gespürt. Mit einem Schnitt am Unterarm wurde dann die Portkammer eingesetzt und mit dem Katheter verbunden. Im Anschluss wurde das Ganze noch radiologisch kontrolliert. Es wurde Kontrastmittel über den Port gespritzt um unter Röntgen zu sehen, ob alles richtig liegt und funktioniert. Danach wurde er gespült, das Ganze vernäht und fertig.

Und so sah das Ganze dann aus – von „Farbenspiel nach dem Eingriff“ über „verheilt“ nach „wieder entfernt“:

Ganz wichtig!

Immer darauf achten, dass eine gewisse „Port-Etikette“ eingehalten wird. Wenn dem nicht der Fall ist, immer sofort darauf hinweisen. Dein Körper – Deine Gesundheit. Eine Entzündung kann unter Umständen ziemlich hässlich werden.

„Port-Etikette“:

  • Steriles Arbeiten

  • die Einwirkzeit des jeweils verwendeten Desinfektionsmittels ist zu beachten

  • des wird eine zirkuläre, von innen nach außen kreisende Wischdesinfektion des Hautareals über dem Port durchgeführt

  • die verwendeten Materialien müssen steril gehalten werden

  • Über die Portnadel darf kein Überdruck aufgebaut werden

  • hierfür werden deshalb keine kleineren Spritzen als 10 ml-Spritzen verwendet

  • Einhaltung der Fünf-mal-R-Regel (Medikamentensicherheit)

  • Richtiger Patient, Richtiges Arzneimittel, Richtige Dosierung und/oder Konzentration, Richtige Applikationsart, Richtiger Zeitpunkt

  • Fixierung der Portnadel

  • Sollte transparent sein, damit die Einstichstelle der Nadel sichtbar ist. Bei Rötung oder gar Pusteln an der Einstichstelle muss die Nadel gezogen werden

  • Spülung vor Nadelentfernung

  • Der Portkatheter ist vor der Nadelentfernung mit ausreichend Kochsalzlösung zu spülen. Hierfür wird unmittelbar nach einer Blutabnahme über den Port der Portkatheter mit mindestens 2 × 20 ml Kochsalzlösung gespült